Sonntag, 19. Juni 2011

Teil 2 - Aus dem Schacht wird ein Bohr(brunnen)

Meinen ersten Plan, einen Schachtbrunnen zu graben, habe ich vorerst auf Eis gelegt. Nachzulesen unter: Ein Mann und eine Schaufel

Wie sich heute herausstellte, nicht die schlechteste Entscheidung.
Aber der Reihe nach:

Nach den 160cm im Schachtbrunnen zeigte sich eine reine Lehmschicht.
Die Gegend, in der ich wohne, ist bekannt für eine "dicke" Lehmschicht.
Wie dick konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.

Deshalb beschloss ich doch zu bohren.
Denn was passiert wenn die Lehmschicht mehr als 8 Meter stark ist?
So tief möchte ich nun auch wieder nicht graben.

So habe ich mir einen gebrauchten Erdbohrer mit 8 Meter an Verlängerungen gekauft.
Die ersten Meter schaffte ich gestern trotz Lehm und ohne Hilfe.

So sieht der Lehm aus:
 Also weiter:

Heute, nach vier Metern, war der Lehm nicht mehr komplett rein,
sondern hatte vereinzelt ganz kleine Steine eingeschlossen.
Als Anfänger im Brunnenbohren scheint mir das keine wasserführende Schicht zu sein.

Ab dem fünften Meter musste mir meine Freundin helfen,
alleine wars echt sehr mühsam den mit Lehm beladenen Bohrer raus zu ziehen.

Noch dazu hat es von gestern auf heute sehr stark geregnet, im Loch stand das Wasser ca. einen Meter hoch.
Ich vermute das Oberflächenwasser steht nach dem einen Meter Erde an und ist dann von allen Seiten
in mein Loch gesickert? Denn abgedeckt hatte ich das Loch.

Zu Zweit ging es dann deutlich besser.
Beim fünften Meter knirschte es beim Bohren deutlich,
also kann es kein reiner Lehm mehr sein!

So war es dann auch, aber rund 20cm weiter unten war es dann doch wieder nur mehr reiner Lehm.
So haben wir uns bis auf Meter 5,5 vorgearbeitet.

Als wir gerade das Meterial eine Bohrung entsorgten, machte es ziemlich laut "plumbs".
Eine Seitenwand muss eingestürzt sein, denn als wir den Bohrer einsetzen wollten
stand er einen ganzen Meter (!) höher als zuvor? Jetzt mussten wir einen Meter Gestänge entfernen
und das eingestürzte Material (Lehm) fördern.

Ein paar Mal noch sind große Stücke der Seitenwand runtergestürzt,
in Summe sind wir dann doch auf knappe 6 Meter gekommen. Leider noch immer Lehm.
Das Einzige was sich ändert ist die Farbe die sich von Grau/Blau ins Braune wandelt.
Ob ich deswegen auf ein baldiges Ende hoffen kann?

Der linke Brocken stammt von ganz unten, der rechte von oben:
(Sorry, die Bilder sind nicht gut...)

 

Ein vielleicht noch interessantes Detail:

das Wasser steht nun ca 1-1,5Meter hoch im Loch.
Kann es sein, dass das stehende Wasser dafür sorgt,
dass die mit Stein durchsetzten Lehmschichten einbrechen?

Dagegen spricht dass immer wieder Teile der Wand
lautstark auf das Wasser aufschlagen.
Somit gibt es eine Schicht die locker genug ist um ins
Loch zu fallen.

Nun stehe ich vor der Frage wie ich weiter machen soll?
Im Lehm funktioniert kein Plunschen - also muss ich Bohren.
Doch was ist wenn laufend Material(Lehm) von den Wänden ins Loch fällt?
Ich vermute Morgen wird mein Loch wahrscheinlich einen Meter weniger tief sein...

Die Baustelle mit dem verdeckten, aufgegebenen Schachtbrunnen


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